Erklärungsversuch
Ich bin wirklich erstaunt, dass es doch ein/zwei Menschen gibt, die meinen Blog über Kamele lesen (möchten). Diesen Personen bin ich wohl eine Erklärung schuldig, warum es im Moment nicht weitergeht:

Nachdem ich Ende letzten Jahres diese ganze Brustkrebs-Geschichte überstanden hatte, nahm ich mir vor, die letzten Jährchen so angenehm wie möglich zu verbringen. Auch ein wenig Luxus wollte ich mir gönnen und so hat sich die alte Frau einen Sportwagen als Zweitfahrzeug zugelegt. Ich weiß, es ist albern mit 64 Jahren einen Zweisitzer zu fahren - hat aber total Spaß gemacht.



Auch mein Amerika-Aufenthalt gehörte zur neuen 'Luxus-Einstellung' dazu. Ich habe mein ganzes Leben hart gearbeitet, mir wenig gegönnt und einiges gespart. Das Geld sollte für Notzeiten ein Pölsterchen bilden, aber wenn man Krebs hat, dann spielen Pölsterchen keine Rolle mehr. Habe keine Lust zu sterben und noch Geld auf dem Sparbuch zu haben.

Damit meine Tiere während meines Amerika-Aufenthaltes versorgt sind, sollte mir eine Back-Packerin helfen. Über Wochen habe ich sie eingeschult, sie im Rahmen meiner Möglichkeiten bestens versorgt - um nicht zu sagen verwöhnt - und war guten Mutes, dass alles gut geht.

Diese Person hat mich maßlos enttäuscht. Sobald ich ihr den Rücken zugekehrt habe, hat sie sich ein feines Leben gemacht. Ich fahre alle 8-10 Tage einkaufen ... sie ist jeden zweiten Tag mit meinem Sportwagen in die nächste Stadt (55 km entfernt) gefahren. Ich hatte Kontrolle über ihre Ausflüge, da ich ihr eine Kreditkarte gegeben hatte und über die Abrechnung verfolgen konnte, wo sie sich wann einen Kaffee gekauft hat. Ich habe eine Kaffee-Maschine, warum sie in ein Café gehen muss...aber ok ... ich will nicht kleinlich sein.

Diese Person ist fast 30 Jahre alt, hat sich aber zeitweise wie ein Kleinkind benommen. Wenn Versuche, ihr etwas beizubringen nicht recht fruchteten und ich etwas schärfer oder spöttischer/sarkastischer wurde, fing sie an zu heulen! Ich war zeitweise sprachlos, nahm mich dann zurück, um den Frieden nicht zu gefährden. V.a. Maßregelungen beim Auto fahren waren absolut tabu! Ich habe dann einfach nur noch die Augen fest zugemacht, wenn es meiner Ansicht nach zu einer gefährlichen Situation kam.

Sie war uneinsichtig, egoistisch und handelte wie eine verwöhnte Göre. Und so kam es wie es kommen musste: sie baute einen Unfall.

Mein Bruder und ich sind in Kalifornien 3 Wochen durch die Auto-Hölle gefahren. Kalifornien hat nur 1/3 der Fläche von Süd-Australien, aber über 40 Millionen Einwohner (SA hat 1,4 Mio). Die meiste Zeit waren wir auf 6-8spurigen Autobahnen unterwegs, wo sich Autos Stoßstange an Stoßstange bewegten. So viel Verkehr habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Nicht nur zur rush-hour, nein, ununterbrochen, 24/7.

Wir sind 4.657 km gefahren - für mich der reine Stress - haben aber nicht eine gefährliche Situation gehabt.

Diese blöde, arrogante Kuh hat es geschafft, auf einem 12 km langen Stück Straße das einzige Auto zu rammen, dass vor ihr herfuhr! Der Vordermann bremste, weil Schafe auf der Straße waren und sie rammte das Gefährt mit solcher Wucht, dass mein Wagen Totalschaden war.



Glücklicherweise entstand kein Personenschaden (obwohl ich bis heute nicht weiß, wie es der Person im anderen Fahrzeug ergangen ist), aber die Meldung vom Unfall erhielt ich ... von meiner Nachbarin. Das feige Arschloch war so mit sich selber beschäftigt, dass sie es nicht für erforderlich hielt, mit mir zu reden [aber in die Kneipe ist sie gegangen und hat sich an der Schulter eines Mannes ausgeflennt!].

Natürlich war der Urlaub in dem Moment für mich gestorben. Ich habe meinen Rückflug umgebucht und bin eine Woche früher zurück geflogen. ... Meiner Aufforderung, mich vom Flughafen (mit meinem Landcruiser) abzuholen, ist sie auch nicht nachgekommen. Sie verließ mein Haus bevor ich zurückkehrte ... without a trace ...

Die Tiere waren alle o.k. - Gott sei Dank!

Ich sitze jetzt mit einem Verlust von $ 25.000,- da. Das Auto war - da gebraucht gekauft - nicht Vollkasko versichert. Natürlich hätte es schlimmer ausgehen können - aber auch besser. Wenn sie sich an meine Anweisungen gehalten hätte, wenn sie sich verantwortungsvoll bewegt hätte, wenn, wenn, wenn.

In meinen Kamelblog will ich die Bilder und Hinweise auf diese Person löschen. Mir kommt halt das Kotzen, wenn ich mir die Photos angucken muss. Aber es wird schon. Mein beste Eigenschaft: ich bin resilient!

Bis demnächst, man liest sich.




kelef am 03.Jul 18  |  Permalink
ach du scheibenkleister mit bienenhonig - manchmal kommt es schon dicker, als man es sich ausdenken kann. was in solchen leuten vorgeht kann man sich nicht vorstellen, also zumindest nicht, wenn man über ein wenig geistige gesundheit verfügt.

es tut mir so leid für sie, dass der "ausflug" so ein unschönes ende genommen hat, und dass sie zu all dem ärger dann auch noch auf so einer summe sitzenbleiben, mit ohne das hübsche "spielzeugauto". das stelle ich mir schon sehr nett vor, mit so einem flitzer.

hoffentlich geht es ihnen gesundheitlich wenigstens gut, und wenn die viecher ok sind ist das auch ein trost. können sie dieses exemplares aus der hölle (kommt vielleicht aus der gleichen züchtung wie der schöne e. hier) nicht irgendwie habhaft werden, um zumindest deutlich machen zu können dass das wohl nicht der richtige weg ist, sich freunde zu machen? mir springt da schon beim lesen das messer im sack auf, mit verlaub.

alles liebe, und kopf hoch, trotzdem. und natürlich will man weiter was von den viechern und dem grund und boden und so weiter lesen, ich zumindest. und andere offensichtlich auch. also.